Über GLL
Einführung, Weshalb es uns braucht, Wer wir sind
Über GLL
Einführung
Anderssein ist in jedem Schulhaus ein Thema, auch wenn es um Beziehung, Liebe Geschlechtsidentität und Sexualität geht.
Bei unseren Schulbesuchen und Workshops zum Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt und Coming-out laden wir die Jugendlichen dazu ein, sich im Dialog mit uns ein persönliches Bild zum Thema zu machen.
Wir bieten ihnen einen Überblick über die Thematik und einen Einblick in unsere individuellen Lebenswelten und Lebensgeschichten. Die Jugendlichen erhalten die Möglichkeit, persönliche Fragen zu stellen, und werden ermuntert, Normen zu überdenken.
Unser Angebot richtet sich an Schulen und Jugendorganisationen in der Deutschschweiz.
«Es ist viel mehr, als dass wir nur über vielfältige Lebensformen informieren. Wir sprechen auch darüber, was es heisst, anders zu sein, und welche Verantwortung ich als Schüler*in habe, wenn sich jemand im Coming-out-Prozess anvertraut.»
Elisabeth, Schulbesucherin

Aussehen, Persönlichkeit, Hobbys und Ansichten, Nationalität, Religion, soziale Herkunft oder sexuelle Orientierung – alle Jugendlichen sind anders. Die Frage ist nur, in welchem Bereich.
Elisabeth, Schulbesucherin

Weshalb es uns braucht
Wer in der Schule nicht den gängigen Rollenbildern entspricht, wird gehänselt und ausgegrenzt. Beschimpfungen, Mobbing und Unwissen gehören zum Alltag vieler Jugendlicher.
Auf dem Pausenplatz kursieren Vorurteile und Klischees über jegliche Art von Minderheiten. „Schwul“, „Schwuchtel“, “Kampflesbe”, „Transe“ werden häufig als Schimpfwörter benutzt.
Statistisch gesehen sitzen in jeder Klasse ein oder gar mehrere Jugendliche, die sich (auch) vom gleichen Geschlecht angezogen fühlen sowie ein trans Kind.
Viele von ihnen merken schon früh, dass sie selber „anders“ sind. Anders-Sein wird in vielen Teilen der Gesellschaft noch als negativ bewertet. In dieser Coming-out-Phase fühlen sie sich oft alleine und sind von Ängsten geplagt. Sie kennen keine Möglichkeiten und Netzwerke, um sich Rat zu holen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Unsere Besuche können LGBTQ¹-Jugendlichen helfen, die selber im Coming-out-Prozess stecken. Da es aber auch um Themen wie Anderssein, Ausgrenzung, Vorurteile, Rollenbilder, Beziehungsformen und Freundschaft geht, profitiert die ganze Gruppe von unserem Besuch.
¹Lesbian Gay Bisexual Trans Queer


Wer wir sind
GLL – das andere Schulprojekt ist eine deutschschweizerische Non-Profit-Organisation. Das Schulprojekt wurde im Jahr 2000 von Lehrpersonen als Arbeitsgruppe der nationalen Dachorganisationen Pink Cross (Schweizer Dachverband der schwulen und bi Männer*), LOS (Lesbenorganisation Schweiz) und fels (Freunde und Eltern von Lesben und Schwulen) gegründet.
Seit 2017 funktioniert „GLL – das andere Schulprojekt“ als eigenständiger Verein.
Die Situation hat sich in der Schweiz in den letzten 20 Jahren zwar für viele LGBTQ-Menschen verbessert, die Arbeit an der Basis, bei Kindern und Jugendlichen ist nach wie vor notwendig und wird von uns mit viel Herzblut und grossem Engagement gemacht. Dabei sind rund 50 aktive Schulbesucher*innen ehrenamtlich in Schulen und Jugendorganisationen in 9 Deutschschweizer Kantonen unterwegs. Die Organisation wird von einem 5-köpfigen Vorstand und einer Geschäftsstelle geführt.
Normen, Fachwissen und Begriffe im Bereich der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität sind in stetem Wandel. An regelmässigen Teambildungstagen und Weiterbildungsanlässen mit externen Fachpersonen bilden wir uns intern weiter. Einige unserer aktiven Schulbesucher*innen haben selbst einen pädagogischen Hintergrund – dies ist aber nicht zwingende Voraussetzung zur Mitarbeit.
Zusammenarbeit
In den Kantonen Luzern, Uri, Ob- und Nidwalden arbeitet GLL mit der Fachstelle S&X, im Kanton Zug mit der kantonalen Abteilung für Kinder- und Jugendgesundheit zusammen. Wir stehen in engem Kontakt mit den Schulprojekten ABQ (Bern), COMOUT (St. Gallen, Appenzell), queeres ah&oh (Basel) und der peer-to-peer Beratung du-bist-du. Ausserdem sind wir mit den nationalen Dachorganisationen Pink Cross, LOS und TGNS sowie im Kanton Zürich mit den HAZ – queer Zürich und dem Verein Regenbogenhaus Zürich vernetzt.